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Aus RMNC/FlexNet wird RMNC/(X)NETWeshalb RMNC/(X)NET?Mit der Zeit kommt die alte 8-Bit Hardware des RMNC in die Jahre. Begrenzungen werden sichtbar. Sowohl die maximale Connectzahl pro Karte, wie auch der Durchsatz stösst an harte Grenzen. Die RMNC/FlexNet-Software hat in den EPROMs kaum noch Platz - sie kann nicht mehr wesentlich weiterentwickelt werden.Viele Sysops würden zwar gerne den Knoten durch eine schnellere Hardware erweitern - wollen aber nicht auf ein ganz neues Konzept (wie zum Beispiel den TNC4e) umsteigen. Bei der RMNC/(X)NET-Software wird der bisherige RMNC-Solomaster durch einen (X)NET-Master (TNC3 oder TNC4) entlastet. Die QSO-Verwaltung oder die Verwaltung der Destinations übernimmt der leistungsfähigere (X)NET-Master. Mit einem Hauptspeicherausbau von bis zu vier Megabyte (TNC4) ist auf lange Zeit vorgesorgt. Wichtiger ist, dass an den TNC3/TNC4 weitere Modems oder ein weiterer HighSpeedBus angeschlossen werden kann, womit der Digi auf höhere Baudraten ausgebaut werden kann. Die Baudrate neuer Linkstrecken oder Multimedia-Einstiege ist ab sofort nicht mehr auf 76k8 Baud begrenzt. High Speed Interface für RMNCMit der HighSpeed-Interface-Software bekommt der RMNC eine schnelle Schnittstelle zu einen (X)NET-Master Rechner. Auf dem RMNC Solomaster wird nur eine SCC 85c30 eingesteckt und die (X)NET-Treibersoftware ins EPROM gebrannt. Danach ist die Umrüstung fertig. Je nach Taktfrequenz des Solomasters bietet das RMNC-System nun eine HighSpeedBus-Schnittstelle mit bis zu 1,2288 Mbit/s (16 Mhz Solomaster) Maximaldurchsatz.Auf der (X)NET-Seite wird der RMNC mit Hilfe des „HSKISS“-Treibers auf einer beliebigen SCC „attached“. Nach dem Einstellen der Baudraten und der entsprechenden Mode-Parameter ist der RMNC/(X)Net Digi betriebsbereit. Was ist (X)NET?Die Digi-Software (X)NET gibt es bereits seit 1995. Sie wurde speziell für High Speed Packet-Radio entwickelt und bis heute immer weiter ausgebaut. Die wesentlichen Eigenschaften dieser Software sind:
Durchsatz im VergleichWelchen Durchsatz hat RMNC/(X)NET im Vergleich zu RMNC/FlexNet? Um diese Frage zu beantworten wurde ein RMNC-Knotenrechner einmal mit RMNC/FlexNet und dann mit RMNC/(X)NET betrieben und dann der Duchsatz gemessen. Diese Messung wurde mit unterschiedlichen Baudraten durchgeführt. Dabei ergibt sich folgendes Ergebnis:![]() Hardwareanforderungen für RMNC/(X)NET
Unterstützte RMNC-BesonderheitenUnterstützt werden alle RMNC-Karten, d.h.:
Native Mode nutzt versteckte KräfteRMNC-Karten mit dem Hitachi 6309-Prozessor werden im sog. "native Mode", einem erweiterten Befehlssatz betrieben, was zu einem weiteren Performancegewinn von ca. 10 bis 20% führt. Selbstverständlich ist die Software aber auch mit dem originalen Motorola MC6809 Prozessor lauffähig.Neues Buszugriffsprotokoll sorgt für RuheDie (X)NET-RMNC Software implementiert ein neues ereignisgesteuertes Buszugriffsprotokoll. Anstatt laufend eine Slave-Karte nach der anderen abzufragen, meldet sich jede RMNC-Karte selbständig, sobald sie Daten empfangen hat. Auf diese Weise bleibt das Bussystem des RMNC so lange ruhig, bis tatsächlich Daten auszutauschen sind. Hierdurch ergeben sich drei Vorteile:
Optimierte Bus-Blocktransfers bringen DurchsatzUm einen optimalen Gesamtsystemdurchsatz zu erhalten, war es notwendig die Übertragung von Nutzdaten so schnell wie möglich zu gestalten. Nach mehreren Optimierungsschritten kann nun ein Nutzdatenbyte in 25 Prozessorzyklen auf eine andere Karte übertragen werden. Dies ergibt eine Bus-Durchsatzrate von 1.280.000 Bit/s zwischen zwei 16 MHz-Karten.Installation der HardwareDer Anschluss des TNC3/TNC4 ist denkbar einfach - es genügen sechs Drahtverbindungen zwischen TNC-Modemport und RMNC-Solomaster:
Um die höchstmögliche Übertragungsrate zwischen TNC und
RMNC zu erreichen, wird die Baudrate nach Taktfrequenz des Solomasters
und dessen SCC-Taktversorgung errechnet:
RMNC2-SolomasterDas Verbindungskabel wird beim RMNC2 auf die 20-Pol-Stiftleiste und auf TNC3-Seite auf einen Modemanschluss gesteckt. Zusätzlich muss die SCC85C30 beim RMNC2-Solomaster bestückt werden. Der HighSpeedBus-Takt wird durch die SCC im RMNC (TRxC A) vorgegeben.![]() Verbindungskabel zwischen RMNC2-Karte und TNC3-SCC mit Steckerbelegung Ein RS232-Pegelwandler (MAX 232A) kann an der SCC B für Diagnosezwecke vorgesehen werden. Damit besteht die Möglichkeit den RMNC mittels eines Terminalprogramms im Betrieb zu überwachen (19200 Bd.). Der RS232-Anschluss kann auch zum Laden und zum Weiterentwickeln der Treibersoftware verwendet werden. RMNC3-Solomaster![]() Für Diagnosezwecke kann zusätzlich auch noch der MAX232 (IC25) bestückt werden. Die Verbindung zwischen MAX232 Pin 11 (T1I) und SCC Pin 15 (TXDA) wird aufgetrennt und stattdessen wird der MAX232-Pin mit SCC Pin 25 (TXDB) verbunden. Gleiches gilt für die Empfangsleitung: Die Verbindung zwischen MAX232 Pin 12 (R1O) und SCC Pin 13 (TXDA) wird aufgetrennt und mit SCC Pin 27 (RXDB) verbunden. Für den Betrieb des MAX232 werden ausserdem die Kondensatoren C23, C24, C25 und C26 benötigt. Installation der SoftwareAuf RMNC-SeiteJe nach Taktfrequenz des Solomasters wird eine der folgenden Dateien ausgewählt und in ein 27C256-EPROM gebrannt:
Mit dem Einbau des EPROMs ist der RMNC für den Betrieb mit (X)NET
vorbereitet. Die Software der RMNC-Slave-Karten wird nicht getauscht!
Auf TNC/(X)NET-SeiteIn die Datei AUTOEXEC.NET werden folgenden Eintragungen gemacht:att <scc> hskiss 0 16 <scc> = scc1 | scc2 | scc3 Damit wird der HSKISS-Treiber auf der angegebenen SCC geladen und die Ports 0 bis 15 eingerichtet. Als SCC wird die SCC angegeben an der der RMNC am TNC eingesteckt wird (Die Portnummer 0 wird nicht verwendet). Anschliessend wird jede einzelne Slave-Karte mit mindestens zwei Angaben parametriert: po <Kartennummer> baud <Baudrate>
Die Baudrate ist jeweils die Funk-Baudrate, bzw. bei KISS-Karten die
RS232-Baudrate. Die Mode-Nummer definiert die zusätzlichen Hardware-Parameter:
Beispiel:
port <Kartennummer> mode 96
F32 = 32 fache Baudrate
TippBeim TNC3 empfiehlt es sich einfach den DIP-Schalter auf Programmnummer 6 zu stellen, denn in dieser Konfiguration wird der HighSpeedBus automatisch "attached". In die Datei AUTOEXEC.NET müssen dann nur noch die Baudrate und die Mode-Einstellungen eingetragen werden.Update der RMNC-Software über FunkSelbstverständlich kann auch die RMNC-Treibersoftware per Funk aktualisiert werden: Die Datei "RMNCBOOT.BIN" enhält eine Download-Version der RMNC-Software. Diese Datei wird auf den (X)NET-Digi gespielt - anschliessend wird der RMNC resetted.Beim Startvorgang der RMNC-Software wird die datei "RMNCBOOT.BIN" vom (X)NET-Digi geladen. Dies alles kann ohne Digi-Reset durchgeführt werden. RMNC-BesonderheitenIO-KarteDie IO-Karte wird über den mode-Befehl des Pseudo-Ports 0 angesprochen. Beispiel:port 0 mode 0 setzt alle Port-Bits auf 0. port 0 mode 65535 setzt alle Port-Bits auf 1. Hardware-InformationenDer ausführliche Status des RMNC kann auch über Funk vollständig abgefragt werden. Diese Abfragen werden über das Setzen des Duplex-Parameters des Pseudo-Ports 0 durchgeführt. Die Ausgabe erfolgt im Online-Log des Digis. Beispiel:
port 0 duplex 3 ... eingegeben, erscheinen im ersten Kanal Meldungen vom RMNC. Sie sind im folgenden genauer beschrieben: Duplex 0 Duplex 0 liefert eine Übersicht der verfügbaren Kommandos HSKISS : 0 RMNC HighSpeed-Interface CPU 12 MHz V1.15 06.10.02 (C) DL1GJI HSKISS : 0 0) show available commands HSKISS : 0 1) show MAC settings HSKISS : 0 2) misc. test HSKISS : 0 3) infos about this RMNC harware HSKISS : 0 4) show slave processes HSKISS : 0 5) show postmortem Information HSKISS : 0 6) test bus performance Duplex 1 Duplex 1 zeigt die Parameter, die tatsächlich im RMNC gesetzt sind. Die müssen natürlich mit den (X)NET - Parametern des jeweiligen (X)NET-Ports übereinstimmen. HSKISS : 0 Port TxDelay Duplex Baud Mode TxTail HSKISS : 0 1 80 10 28800 32 8 HSKISS : 0 2 80 10 19200 32 9 HSKISS : 0 3 80 10 19200 32 9 HSKISS : 0 4 80 0 9600 32 12 HSKISS : 0 5 80 10 19200 32 9 HSKISS : 0 7 250 0 1200 0 59 HSKISS : 0 8 250 0 9600 32 12 Duplex 2 Duplex 2 zeigt errechnete Werte für das Bus-Timing an. Errechnet wird ein Timeout Wert, der sich nach der langsamsten CPU am Bus richtet. HSKISS : 0 Cycles = 1 HSKISS : 0 Slowest Slave = 12 Max. Timeout 4 CS-Rate 1465 Duplex 3 Anzeige der RMNC-Kartendaten: HSKISS : 0 HSKISS: 921600 Bit/s CPU 6309: 12 MHz SCC
Clock: 7374kHz Buffer: 136
Die erste Zeile liefert die Hardware-Informationen über die Master-Karte. Sie beginnt mit der Bitrate des Links zwischen RMNC-Master und TNC. Die gemeinsamen Spalten enthalten Informationen zu den einzelnen RMNC-Karten:
Duplex 4 Anzeige des Prozessorstatus der jeweiligen Karte mit Registerinhalten HSKISS : 0 1: PC:5ACB S:0638 X:0A00 Y:8A00 U:0015 DPR:0000 W:0005 D:D503 CCR:0000 HSKISS : 0 2: PC:90CB S:0638 X:0A03 Y:3200 U:0048 DPR:0000 W:0005 D:D503 CCR:0000 HSKISS : 0 3: PC:CFCB S:0638 X:0A02 Y:4200 U:00BD DPR:0000 W:000A D:D503 CCR:0000 HSKISS : 0 4: PC:6400 S:0644 X:0000 Y:50FF U:C100 DPR:0000 W:D248 D:CAF0 CCR:0000 HSKISS : 0 5: PC:8ECB S:0638 X:0A03 Y:6E00 U:0086 DPR:0000 W:000A D:D503 CCR:0000 HSKISS : 0 7: PC:FDCB S:0638 X:6405 Y:4100 U:008F DPR:0000 W:002D D:D503 CCR:0000 HSKISS : 0 8: PC:6400 S:0644 X:0000 Y:FAFF U:F100 DPR:0000 W:D248 D:CAF0 CCR:0000 Duplex 5 Fehlerstatistik HSKISS : 0 Master: r:7 b:0 t:0(0) c:124 i:0 HSKISS : 0 1: r:3 b:0 t:0(0) c:0 i:0 HSKISS : 0 2: r:3 b:0 t:159(0) c:0 i:0 HSKISS : 0 3: r:3 b:0 t:3(0) c:0 i:0 HSKISS : 0 4: r:3 b:0 t:0(0) c:0 i:0 HSKISS : 0 5: r:3 b:0 t:0(0) c:0 i:0 HSKISS : 0 7: r:3 b:0 t:8(0) c:0 i:0 HSKISS : 0 8: r:3 b:0 t:0(0) c:0 i:0
Duplex 6 Eine Durchsatzmessung wird auf dem RMNC-Bus durchgeführt. Die Ergebnisse sind nur für die Softwareoptimierung relevant. Eine Durchsatzsteigerung kann erreicht werden, wenn alle Karten mit höchstmöglichen Taktfrequenzen betrieben werden. ZusammenfassungDie RMNC/(X)NET Treibersoftware eröffnet den Betreibern von RMNC-Knoten neue Ausbaumöglichkeiten. Schnelle Benutzereinstiege oder schnelle Linkstrecken (> 78k8 Baud) können jetzt mit TNC3 oder TNC4 realisiert werden. Gleichzeitig kann die bisherige RMNC-Hardware weiter betrieben werden. Andere Möglichkeiten sind beispielsweise der direkte Anschluss der Mailbox über Ethernet an den TNC4-Knotenrechner. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.Auf der Softwareseite ergeben sich sich durch (X)NET neue Möglichkeiten, wie z.B. der (X)NET IP-Router oder der in der Knotensoftware integrierte Web-Server. |
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